Bericht Netzwerktagung

Hartnäckig Bildungszugänge einfordern!

An einer Netzwerktagung in Bern haben am 10. Juni Verein und Kampagne «Bildung für alle – jetzt!» Zwischenbilanz gezogen und neue Perspektiven entwickelt.

Mehr als 50 Bildungsfachpersonen, Aktivist*innen und Geflüchtete diskutierten, was in den letzten zwei Jahren erreicht wurde und was jetzt getan werden muss. Nach Einreichung der Petition «Bildung und Arbeit für Geflüchtete ermöglichen» im September 2021 mit 20000 Unterschriften wurden kantonale wie nationale parlamentarische Vorstösse lanciert. Diese gilt es jetzt weiter zu verfolgen und neue Vorstösse auf den Weg zu bringen. Zuletzt hatte die Kommission für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Petition mit einem Postulat Folge gegeben, das den Bundesrat auffordert, einen Bericht über den Bildungstand und Handlungsbedarf beim Bildungszugang für Geflüchtete zu verfassen.

Um die Medien-, Netzwerk- und Lobbyarbeit zu verbessern, votierten die Teilnehmenden für eine Professionalisierung der Kampagne mit mehr personalen Ressourcen und entsprechendes Fundraising.

Behörden verpflichten

In ihrem Referat wies Bettina Looser, Geschäftsführerin der Eidgenössischen Kommission für Migration und Bildungsexpertin, darauf hin, dass die Schweiz eine Migrationsgesellschaft ist. Zu dieser gehören auch Geflüchtete, auch sie haben deshalb Grundrechte wie das Recht auf Bildung. Ein besonderes Verdienst der Kampagne sei es, auf Lücken und Hürden beim Bildungszugang für Geflüchtete hinzuweisen und die Behörden darauf zu verpflichten, ihren Worten Taten folgen zu lassen.

Bildung für alle

Katharina Prelicz Huber, Nationalrätin der Grünen und Präsidentin der Gewerkschaft VPOD, bedankte sich in ihrem Statement für das wichtige Engagement. Gerade in der Schweiz ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass viele Menschen faktisch von Bildung ausgeschlossen sind und viele Bildungsungerechtigkeiten bestehen.

Vieles wurde in der Kampagne angestossen, nun müssen wir dranbleiben. Ziel muss es sein, dass wirklich alle Menschen in der Schweiz die Bildungsangebote wahrnehmen können, die sie brauchen.

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